Natur und Ton - fossile Zeitzeugen

Schön, dass du da bist!




Ich freue mich, mit dir heute die dritte Themenwoche zu beginnen. In der ersten Themenwoche konntest du künstlerisch die Welt der Bienen entdecken. Die zweite Themenwoche hat sich rund um das Thema Farbe gedreht. Ich lade dich heute dazu ein, in den nächsten drei Wochen künstlerische das Thema „Natur und Ton“ zu entdecken. Dabei lernst du verschiedene Techniken der Gestaltung mit Ton kennen und kannst diese ausprobieren und mit ihnen rund um das Thema Natur experimentieren.

Dazu möchte ich dir zunächst das Naturmaterial Ton und verschiedene Tonarten vorstellen:

Ton ist ein natürliches Material und wurde schon vor rund 26.000 Jahren von Menschen für Töpferwaren, Keramik und künstlerische Objekte verwendet.
Ton ist bei ausreichendem Wassergehalt gut formbar. Für das modellieren mit Ton wird hauptsächlich zwischen zwei Tonarten unterschieden, dem Steingut-Ton und dem Steinzeug-Ton.

Steingut-Ton ist sehr fett und wird überwiegend für die Drehtöpferei verwendet. Dabei wird der Ton auf eine große Drehschiebe gelegt, die elektrisch oder mit dem Fuß angetrieben wird. Während der Ton ganz schnell auf der Töpferscheibe gedreht wird, kann er mit viel Fingerspitzengefühl zu gleichmäßigen Gefäßen geformt werden. Verschiedene Tonarten haben verschiedene Anteile von Mineralien, je höher der Anteil von Schamott, desto besser eignet sich der Ton für Aufbauarbeiten. 
Steinzeug-Ton wird ebenfalls für die Drehtöpferei verwendet, kann aber durch seinen noch geringeren Anteil von Schamott auch für Aufbauarbeiten verwendet werden. Im Gegensatz zum Steingut-Ton muss er nach dem Brennen nicht unbedingt versiegelt werden, um wasserdicht zu sein.

Für unsere Themenwoche empfehle ich dir Soft Ton zu verwenden. Soft Ton ist ein ist ein besonders weiches Naturprodukt, das sich super für das modellieren zu Hause eignet. Denn dieser Ton muss nicht gebrannt werden, er kann einfach an der Luft aushärten und darf dann bemalt und versiegelt werden. Er ist schön geschmeidig und gut formbar, also kinderleicht zu verarbeiten. Für aufwendige Aufbauarbeiten mit Ton oder für das Herstellen von Keramikgefäßen auf der Töpferscheibe ist er allerdings zu weich.

Versteinerte Zeitzeugen

Zeitzeugen, das sind Gegenstände oder Lebewesen, die es uns ermöglichen etwas über eine Zeit zu erfahren, die wir selbst nicht erleben konnten. Wie du bereits erfahren hast, wird Ton schon seit 26.000 Jahren von Menschen benutzt. Gegenstände aus dieser Zeit, wie künstlerische Artefakte sind solche Zeitzeugen. Ein solches künstlerisches Artefakt ist die Venus von Dolní Věstonice. Eine kleine Keramikfigur, die vor etwa 29.000 Jahren von Menschen gefertigt wurde.

Doch auch die Natur selbst kann sogenannte Zeitzeugen hervorbringen. Hast du schon einmal von Fossilien gehört oder sie sogar sehen können? Fast alles was wir über das Leben lange weit in der Vergangenheit wissen, haben wir solchen fossilen Zeitzeugen zu verdanken. Fossilien können versteinerte Pflanzen, wie eine 180 Millionen alte und ganz zarte versteinerte Seelilie, oder auch Lebewesen sein, wie ein 68 Millionen Jahre alter und tonnenschwerer T-Rex.
Fossilien entstehen, wenn sich über Pflanzen oder Tiere (nach ihrem Tod) Erdschichten, sogenannte unter Sedimentschichten ablegen und sie somit eingebetten. Je mehr Gesteinsschichten sich über diese Pflanzen oder Tiere legen, desto höheren Druck üben sie aus und pressen diese langsam zu Stein. Fossilien sind somit versteinerte Überreste - Zeitzeugen - von Pflanzen oder Tieren aus früheren Erdzeitaltern. Wissenschaftler, die sich mit Fossilien beschäftigen, nennt man Paläontologinnen und Paläontologen.

Ich lade dich in der ersten künstlerischen Aktivität zur neuen Themenwoche dazu ein, selbst Zeitzeugen herzustellen. Natürlich wollen wir dazu nicht zehntausende Jahre warten, bis sich langsam Sedimentschichten über unsere Zeitzeugen legen und sie zu Stein pressen. Darum nutzen wir Ton.

Wenn du also heute in den Garten oder spazieren gehst, sammle einmal wieder interessante Gegenstände aus der Natur, wie Blüten, Blumen und Blätter, vielleicht findest du auch kleine Schneckenhäuser oder tolle Stöckchen. Schau dich aufmerksam um und finde heraus, was dich interessiert.

Außer deinen gesammelten Fundstücken benötigst du noch:
  • Soft Ton - du kannst auch Modelliermasse nutzen, obwohl sie sich sehr ähnlich gebrauchen lässt, finde ich persönlich Soft Ton schöner, er fühlt sich beim Verarbeiten und nach dem Trocknen viel natürlicher an und sieht auch so aus. Das ist aber Geschmackssache, probiere wenn du die Möglichkeit hast, einfach beide Materialien aus und finde heraus, was du lieber magst.
  • eine kleine Walze, das kann auch ein Nudelholz oder eine glatte Glasflasche sein,
  • eine glatte abwischbare Unterlage, 
  • ein kleines Behältnis mit Wasser und
  • Backpapier.

Wenn du noch nie zuvor mit Ton gearbeitet hast, empfehle ich die mit der künstlerischen Aktivität Handschmeichler zu beginnen. Durch die Wellnesübung am Anfang der Aktivität lernst du ganz entspannt, wie du den Druck deiner Hände kontrollieren kannst. 

Leg die Unterlage für dich gut erreichbar auf einen geraden und stabilen Untergrund, lege den Ton, das Wassergefäß, die Walze und deine Naturmaterialien griffbereit darauf. Lege außerdem das Backpapier aus.


Trenne dir ein etwa Ei großes Stück Ton ab und befeuchte deine Hände ganz leicht mit Wasser. Rolle in deinen flachen Händen den Ton vorsichtig zu einer glatten Kugel. Platziere die Kugel auf dem Backpapier und rolle sie langsam mit der Walze gleichmäßig flach. Die Scheibe, die nun entsteht, sollte mindestens daumendick bleiben. Auf diese Scheibe platzierst du nun vorsichtig dein erstes Fundstück, eine kleine Blume oder ein Blatt. Drücke sie ganz sacht mit deinen Fingern fest und rolle anschließend mit wenig Druck mit deiner Walze darüber. Sobald dein Fundstück ein bisschen im Ton eingedrückt ist, befeuchte deine Fingerspitzen mit wenig Wasser. Streiche nun den Ton rund um dein Fundstück herum mit den Fingerspitzen vorsichtig glatt. Danach kannst du das Fundstück langsam vom Ton ablösen. Dein erster Zeitzeuge ist entstanden. Wenn du ihn nun ganz vorsichtig mit dem Backpapier anhebst, kannst du das Papier langsam unter der Tonscheibe abziehen und sie zum Trocknen an einen sicheren Ort legen.

Erstelle auf diese Weise viele verschiedene Zeitzeugen und probiere aus, welche Materialien sich besonders gut eignen und welche Abdrücke für dich am schönsten aussehen. Sind es zarte Blütenblätter, stark strukturierte Ästchen oder interessante Blattadern? 


Du kannst auch einmal ausprobieren, die Tonkugeln in der Hand zu behalten und auf diesen vorsichtig deine Fundstücke einzudrücken und anschließend vorsichtig zu walzen. Auf diese Weise erhältst du kleine Zeitzeugensteine.

Je nach Raumtemperatur müssen deine kleinen Zeitzeugen nun ganz in Ruhe etwa einen Tag ruhen.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Herstellen, Ausprobieren und Experimentieren.







🌿 Natur und Ton 🦚 Ich lade dich heute dazu ein, in den nächsten drei Wochen künstlerische das Thema „Natur und Ton“ zu entdecken. Dabei lernst du verschiedene Techniken der Gestaltung mit Ton kennen und kannst diese ausprobieren und mit ihnen rund um das Thema Natur experimentieren. Zeitzeugen, das sind Gegenstände oder Lebewesen, die es uns ermöglichen etwas über eine Zeit zu erfahren, die wir selbst nicht erleben konnten. Wie du bereits erfahren hast, wird Ton schon seit 26.000 Jahren von Menschen benutzt. Gegenstände aus dieser Zeit, wie künstlerische Artefakte sind solche Zeitzeugen. Doch auch die Natur selbst kann sogenannte Zeitzeugen hervorbringen. Hast du schon einmal von Fossilien gehört oder sie sogar sehen können? Ich lade dich in der ersten künstlerischen Aktivität zur neuen Themenwoche dazu ein selbst Zeitzeugen herzustellen. Natürlich wollen wir dazu nicht zehntausende Jahre warten, bis sich langsam Sedimentschichten über unsere Zeitzeugen legen und sie zu Steinpressen. Darum nutzen wir Ton. Wenn du noch nie zuvor mit Ton gearbeitet hast, empfehle ich die mit der künstlerischen Aktivität Handschmeichler zu beginnen. Durch die Wellnesübung am Anfang der Aktivität lernst du ganz entspannt, wie du den Druck deiner Hände kontrollieren kannst 🧘🏻‍♀️Die ganze künstlerische Aktivität mit vielen Infos zu Ton und Fossilien kannst du im Blog lesen und hören: heimlichdrachen.blogspot.com 🧭 Gemeinsam künstlerisch die Welt entdecken: habt ihr schon Erfahrungen mit Ton machen können? Habt ihr Tipps, Anregungen und Ideen für die Die Heimlichdrachen Community? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare. 💌 Markiere deine Kunstwerke mit #heimlichdrachen @die_heimlichdrachen 🎨 mehr Infos im Blog: heimlichdrachen.blogspot.com 💚 Künstlerische Aktivitäten zu Themenwochen auf heimlichdrachen.blogspot.com
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Gemeinsam forschen und zusammen wachsen:
Mein Traum ist es, dass wir hier zu einem Team kleiner künstlerischer Forscherinnen und Forscher zusammen wachsen. Gelingen kann das, indem ihr eure Ideen und Tipps für andere Kinder in die Kommentare schreibt. Dokumentiert eure Forschnugsprojekt einzeln, mit Freunden oder als Klasse mit Fotos und Videos und verlinkt sie mit #Heimlichdrachen auf Instagram, so können wir alle gemeinsam voneinander lernen und uns daran erfreuen. Wenn du dein Projekt mit @die_heimlichdrachen markierst, bekomme ich direkt eine Nachricht und kann den Beitrag schnell finden. Du kannst mir deine Bilder auch gerne über die persönlichen Nachrichten bei Instagram oder per Mail (DieHeimlichdrachen@gmx.de) schicken, damit ich sie für dich mit der Die Heimlichdrachen Community teile.

Am kommenden Samstag arbeiten wir noch einmal in ganz ähnlicher Art und Weise, du benötigst dazu die gleichen Materialien.

Ich freue mich schon auf dich!

Herzliche Grüße
deine Katharina

Tipp: Wenn du Spaß am Modellieren mit Ton hast, gefallen dir bestimmt auch diese Aktivitäten: Handschmeichler und Bienen modellieren. Möchtest du gerne weiter mit deinen gesammelten Blumen, Blüten und Blättern arbeiten, dann probiere do eine dieser Aktivitäten aus: Was blüht den da? Ein kleiner Wanderer oder Blüten sammeln und hämmern.

Ps: Schreibt mir gerne noch, welche Themen du dir zukünftig wünscht in die Kommentare. Was interessiert dich?

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