Traumfänger - Anhänger aus Ton schneiden
Schön, dass du da bist!
Hast du schon einmal von einem Traumfänger gehört? Traumfänger haben laut einer Legende innerhalb der indigenen Bevölkerung Nordamerikas eine lange Tradition. Und werden somit auch als indianisches Kultobjekt bezeichnet. Diese Legende besagt, dass ein Traumfänger über dem Bett aufgehängt den Schlaf verbessert, indem er schlechte Träume auffängt und gute zum Träumenden zurückschickt. Die im Traumfänger gefangenen schlechten Träumen werden dann morgens von der Morgensonne verjagt oder auch neutralisiert. Ein schöner Gedanke oder?
Doch wie sieht so ein traditioneller Traumfänger eigentlich aus? Ein traditioneller Traumfänger besteht meist aus einem kreisrunden Reifen an dem ein Netz befestigt wird, welches den Reifen ausfüllt. Dieses Netzt ist dazu da, die schlechten Träume, wie in einem Spinnennetz zu fangen. Am unteren Rand des Reifens werden außerdem andere Objekte, wie Federn angehängt. Diese Objekte können sogar symbolisch für etwas stehen, beispielsweise eine Feder für Leichtigkeit, damit gute Träume leicht zu dir zurückfinden.
Angeregt durch die erste künstlerische Aktivität der Themenwoche „Natur und Ton“, in welcher wir kleine Kostbarkeiten aus der Natur in Ton verewigt haben, möchte ich dich heute einladen auf ganz ähnliche Art und Weise kleine Anhänger aus Ton herzustellen. Diese kannst du, wenn du möchtest, ebenfalls an einem ganz individuell gestalteten Traumfänger befestigen.
Für einen solchen Traumfänger habe ich bei einem Waldspaziergang einen großen flexiblen Zweig gesammelt, verschiedene duftende Kräuter und ein paar Tannenzapfen dazu.
Wenn du auch kleine Tonanhänger erstellen möchtest und vielleicht sogar auch so einen nach Wald und Wildkräutern duftenden Traumfänger gestalten möchtest, brauchst du außerdem:
- Soft Ton
- eine kleine Walze, das kann auch ein Nudelholz oder eine glatte Glasflasche sein,
- eine glatte abwischbare Unterlage,
- einen Schaschlikspieß oder Zahnstocher,
- ein kleines Küchenmesser,
- ein kleines Behältnis mit Wasser,
- Backpapier,
- dünnen Basteldraht - eine Schnur geht auch - und
- eventuell Bänder zum Verzieren.
Zunächst stellen wir die Anhänger her. Dabei gehst du ganz ähnlich wie bei der Aktivität "fossile Zeitzeugen" vor.
Sammle zunächst interessante Gegenstände aus der Natur, wie Blüten, Blumen und Blätter, vielleicht findest du auch kleine Schneckenhäuser oder tolle Stöckchen. Schau dich aufmerksam um und finde heraus, was dir gefällt und was dich interessiert. Sobald du deine Fundstücke nach Hause gebracht hast, kann es auch schon losgehen:
Leg die Unterlage für dich gut erreichbar auf einen geraden und stabilen Untergrund, platziere den Ton, das Wassergefäß, die Walze und deine Naturmaterialien griffbereit darauf. Lege außerdem das Backpapier aus.
Trenne dir ein etwa ei-großes Stück Ton ab und befeuchte deine Hände ganz leicht mit Wasser. Rolle in deinen flachen Händen den Ton vorsichtig zu einer glatten Kugel. Lege die Kugel auf das Backpapier und rolle sie langsam mit der Walze gleichmäßig flach. Die Scheibe, die nun entsteht, sollte mindestens daumendick bleiben. Auf diese Scheibe platzierst du nun vorsichtig dein erstes Fundstück. Drücke dieses ganz vorsichtig mit den Fingern fest und rolle anschließend mit wenig Druck mit deiner Walze darüber. Sobald dein Fundstück ein bisschen im Ton eingedrückt ist, befeuchte deine Fingerspitzen mit wenig Wasser. Streiche nun den Ton rund um dein Fundstück herum mit den Fingerspitzen vorsichtig glatt. Danach kannst du das Fundstück langsam vom Ton ablösen.
Schneide nun mit dem Küchenmesser dicht um den Abdruck herum und nimm den überschüssigen Ton weg. Streiche anschließend mit befeuchteten Fingerspitzen die Schnittkanten deines Abdrucks glatt, sodass sie nicht mehr scharfkantig sind. Wenn du den ausgeschnittenen Abdruck nun ganz vorsichtig mit dem Backpapier anhebst, kannst du das Papier langsam unter ihm abziehen. Behalte ihn in der Hand und bohre ganz vorsichtig mit dem Zahnstocher oder Schaschlikspieß ein Loch hindurch. Überlege vorher wo du das Loch platzieren möchtest, also wie du deinen Anhänger aufhängen möchtest. Du kannst ihn seitlich anbringen, sodass das Loch von vorne nicht zu sehen ist oder auch von oben nach unten bohren, sodass er wie ein Bild mit einem Nagel an einer Wand befestigt werden könnte. Ist das Loch platziert, lege deinen Anhänger vorsichtig zum Trocknen an einen sicheren Ort.
Erstelle auf diese Weise viele verschiedene Anhänger und probiere aus, welche Materialien sich besonders gut eignen, welche Abdrücke für dich am schönsten aussehen und welche verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten interessant sein könnten.
Deine Anhänger müssen nun etwa einen Tag trocknen. Sobald sie getrocknet sind, kann es auch schon weiter gehen:
Überlege dir zunächst, wie dein Traumfänger aussehen soll, möchtest du ihn traditionell rund biegen oder findest du eine andere Form interessanter? Mit Basteldraht kannst du die einzelnen Elemente, wie die Enden des Astes beim rundbiegen, miteinander fixieren. Vielleicht soll der Ast auch als solcher erhalten bleiben, ähnlich wie bei einem Mobile. Du hast hier völlige Gestaltungsfreiheit. Das wichtigste ist, dass dir das Ergebnis gut gefällt.
Lege den Ast, so wie du ihn verwenden möchtest, gut erreichbar vor dich und lege probehalber deiner Anhänger dazu. Probiere verschiedene Möglichkeiten der Anordnung aus und schau auch hier, was dir am besten gefällt. Vielleicht hast du die Anhänger auch so gestaltet, dass sie - ähnlich wie die Federn der originalen Traumfänger - symbolisch für etwas stehen. Dann möchtest du sie vielleicht in einer bestimmten Reihenfolge arrangieren, damit sie eine individuelle Geschichte erzählen. Richtig ist hier, was sich für dich gut anfühlt.
Sobald du dich für eine Anordnung entschieden hast, kannst du überlegen, wie du deine weiteren Fundstücke, wie Blumen und Kräuterästchen dazu binden möchtest. Lege auch diese zunächst hinzu und probiere so lange verschiedene Legweisen aus, bis es dir richtig gut gefällt.
Befestigen kannst du deine kleinen Schätze nun mit Bindfaden oder dünnem Basteldraht. Denk auch an eine Schlaufe zum Aufhängen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Sammeln, Walzen, Sortieren, Arrangieren, Befestigen und Platzieren.
Gemeinsam forschen und zusammen wachsen:
Mein Traum ist es, dass wir hier zu einem Team kleiner künstlerischer Forscherinnen und Forscher zusammen wachsen. Gelingen kann das, indem ihr eure Ideen und Tipps für andere Kinder in die Kommentare schreibt. Dokumentiert eure Forschnugsprojekt einzeln, mit Freunden oder als Klasse mit Fotos und Videos und verlinkt sie mit #Heimlichdrachen auf Instagram, so können wir alle gemeinsam voneinander lernen und uns daran erfreuen. Wenn du dein Projekt mit @die_heimlichdrachen markierst, bekomme ich direkt eine Nachricht und kann den Beitrag schnell finden. Du kannst mir deine Bilder auch gerne über die persönlichen Nachrichten bei Instagram oder per Mail (DieHeimlichdrachen@gmx.de) schicken, damit ich sie für dich mit der Die Heimlichdrachen Community teile.
Am kommenden Mittwoch geht es mit einer neuen künstlerischen Aktivität zum Thema „Natur und Ton“ weiter. Gemeinsam erstellen wir ein erstes Gefäß.
Ich freue mich schon auf dich!
Herzliche Grüße
deine Katharina
Ps: Schreibt mir gerne noch, welche Themen du dir zukünftig wünscht in die Kommentare. Was interessiert dich?
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