Winterberge

Schön, dass du da bist!

 

 



 

Träumst du in dieser Zeit auch manchmal davon, in den Urlaub zu fahren? Deine Schneehose aus dem Schrank zu holen, den gemütlichen Wollpullover, die dicken Handschuhe und den bunten Schal? Einfach die Koffer zu packen und mit deinen Liebsten Richtung Berge aufzubrechen? Wie schön sie im Winter aussehen, mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Vielleicht wohnst du dort sogar und musst dich gar nicht so weit wegträumen.

Schließ, wenn du magst, doch einmal deine Augen und stell dir vor, du stehst mit deinem Schlitten, Snowboard oder mit Skiern mitten in einer solch tollen Landschaft. Tief atmest du die frische und herrlich kühle Winterluft ein und wieder aus. Wenn du ein paar Schritte gehst, hörst du den Schnee unter deinen Füßen knacken und flüstern. Du genießt die Aussicht, schaust hinunter in die Täler und hinauf zu den Schneegipfeln der anderen Bergen. Du siehst, wie die Sonne am Horizont immer weiter aufsteigt und freust dich auf einen Tag voller Abenteuer im Schnee.

 

Na kannst du manchmal auch nicht genug von solchen Tagträumen bekommen? Wäre es nicht schön, die Bilder, die du in deinem eigenen Kopfkino produziert hast, auf Papier zu bringen? Wenn du möchtest, kannst du in dieser künstlerischen Aktivität eine Aquarelltechnik ausprobieren, mit der sich solch traumhafte Landschaften ganz einfach festhalten lassen. Denn, was kompliziert aussieht, ist mit ein bisschen Mut und Geduld ganz einfach. Hast du Lust, es einmal auszuprobieren? Dann brauchst du:

 

  • einen Aquarellblock - am besten einen, bei dem das Papier rundherum am Block befestigt ist;
  • einen Aquarellmalkasten;
  • ein Gefäß mit Wasser;
  • einen möglichst großen Pinsel;
  • einen Bleistift zum Vorzeichnen und vielleicht auch einen eckigen Gegenstand, wie zum Beispiel ein Taschenbuch;
  • ein Schwämmchen;
  • und ein Tuch zum Abtupfen.


Zunächst legst du all deine Utensilien vor dir auf eine feste und gerade Unterlage, sodass sie sicher liegen und stehen. Der Block liegt gut zugänglich vor dir, das Wasserglas steht auf der Seite, mit der du auch den Pinsel benutzt. Ich male zum Beispiel mit der rechten Hand, deshalb steht mein Wasserbehälter auch auf der rechten Seite. Davor legst du das Tuch zum Abtupfen.

 

 

Wir beginnen mit der Vorzeichnung: um die Berge zu malen, kannst du dir einen eckigen Gegenstand zur Hilfe nehmen - ich habe ein Taschenbuch genutzt. Du positionierst diesen Gegenstand auf dem Aquarellpapier, sodass eine Ecke mit der Spitze zum oberen Blattrand zeigt - dein erster Berg. Nun zeichnest du mit dem Bleistift am Buchrand entlang und hältst diesen Berg ganz zart mit einer Bleistiftlinie auf dem Papier fest. Auf diese Weise kannst du so viele Berge, wie es dir gefällt vorzeichnen. Ob deine Landschaft aus einem einzigen Berg besteht oder aus einer ganzen Bergkette - das entscheidest du ganz alleine.

Vielleicht soll in deiner Landschaft auch ein kleiner Eisbach oder ein rauschender Fluss fließen, auch den kannst du nun vorzeichnen.

 

 

Sobald du mit deiner Vorzeichnung zufrieden bist, starten wir zunächst mit der nass-in-nass Technik. Dazu tauchst du dein Schwämmchen in Wasser und befeuchtest großzügig das gesamte Aquarellblatt, sodass es gut feucht ist - es darf jedoch kein Wasser und keine Pfützen darauf stehen bleiben. Überschüssiges Wasser kannst du ganz einfach mit dem Schwämmchen wieder aufnehmen.

 


 
Als nächstes rührst du dir zügig Farbe an. Wie soll dein Himmel aussehen? Möchtest du eine Morgen- oder Abendstimmung darstellen? Dann benötigst du gelb, rot, orange und blau. Oder ist auf deinem Bild ein klarer eisblauer Mittagshimmel zusehen? Suche eine Farbe aus, die gut zu deiner Vorstellung passt. Nimm mit dem nassen Pinsel Farbe auf und tupfe sie zunächst in den Deckel deines Aquarellmalkastens. Dann tauchst du den Pinsel noch einmal in Wasser und tupfst auch dieses zu der Farbe in den Deckel. Wiederhole diesen Vorgang, bis du eine gute Menge Farbe angerührt hast.

 

Kontrolliere noch einmal, ob dein Blatt noch genügend feucht ist und beginne dann in langen zügigen Strichen von einer Seite zur anderen den Himmel zu bemalen. Beginne bei den Darstellungen eines Sonnenauf- oder untergangs mit der hellsten Farbe - vermutlich gelb. Mit dem nassen Pinsel kannst du die verschiedenen Farben ineinanderlaufen lassen und verstreichen. Sei etwas vorsichtiger, sobald du in die Nähe deiner Bergspitzen kommst. Wenn diese verschneit sein sollen, versuche um sie herum zu malen. Die Farbe, die doch hineinläuft, kannst du mit dem sauberen Pinsel wieder aufnehmen, solange das Blatt noch nass ist. 

 


 

Auf dieselbe Art und Weise fährst du nun mit den Bergen fort: mische dir blau-grün Töne für diese an und male sie zügig aus. Werde für die Schneespitzen sparsamer mit der Farbe zu diesen hin - ich tupfe zur Spitze hin die Farbe nur noch, damit unregelmäßige Übergange von Schnee und späterem Wald entstehen.

 

Wichtig bei dieser Aquarelltechnik ist, dass du nacheinander dünne Farbschichten aufträgst, aus diesem Grund verdünnen wir die Farbe auch vor dem Malen gut mit Wasser. Mit jeder Farbschicht, die du aufträgst, entsteht nach und nach deine Landschaft. Dabei trägst du die Farbe selten oder auch nie flächig auf, sondern schaust, wie sie auf dem nassen Papier laufen möchte und lässt absichtlich Lücken, das erzeugt die Spannung im Bild und lässt Landschaften entstehen.

 

 

Hast du Himmel Berge und vielleicht auch deinen Wasserlauf koloriert, so lässt du dein Bild zunächst gut trocknen. Ich bin manchmal ein bisschen ungeduldig, dann kann ein Fön schnell helfen und das Bild ist ‚ratzfatz‘ trocken.

 

Nach dem Trocknen soll meine Berg- und Wiesenlandschaft noch einen Wald, Bäume und Büsche bekommen. Deine auch? Dann ist es wieder an der Zeit Farbe anzumischen: verschiedene blau-grün Töne. Die Farbe muss nun nicht mehr ganz so wässrig angemischt werden, denn wir fahren tupfend fort - ähnlich der Lasertechnik: nasse Farbe auf trockenem Grund. Befeuchte dazu deinen Pinsel mit Wasser und tupfe ihn auf dem Tuch vorsichtig ab. Nimm dann Farbe für Bäume und Sträucher auf. Schau, bevor du mit dem Pinsel vorsichtig auf das Papier tupfst, einmal dein Bild an, an welchen Stellen stoßen Farbverläufe aneinander, wo sind Farb- und Wasserränder entstanden? Diese Stellen eignen sich gut, um an deren Rand Wald und Büsche zu platzieren, die du in schnellen und dennoch vorsichtigen Bewegungen tupfst. Dabei musst du gar nicht groß nachdenken, versuche intuitiv zu arbeiten. Arbeite auch hier in verschiedenen Schichten und mit möglichst wenig Wasser. Steh vielleicht sogar ab und zu auf und betrachte dein Bild aus ein wenig Entfernung. Du wirst erstaunt sein, wie schnell es sich in eine interessante Landschaft verwandelt.

 

Fließt durch deine Landschaft ein Bach, Fluss oder liegt dort ein See, kannst du auch ganz zart und mit stark verdünnter Farbe die Farbgebung des Himmels im Wasser spiegeln lassen.

 

Sobald du mit deiner Landschaft zufrieden bist, lässt du dein Bild wieder trocknen. Nach dem Trocknen kannst du mit einem Lineal, einer Plastikkarte oder einem Tortenheber vorsichtig das Blatt vom Block lösen. Deine Berglandschaft ist nun fertig.

 

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim ausprobieren!

 



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Herzliche Grüße

deine Katharina

 

Tipp: Wenn du Spaß hast mit Aquarellfarben zu malen, gefallen dir bestimmt auch die künstlerischen Aktivitäen Blattwerk, Gesichtsformen erkennen, Farbe, Licht und Schatten und ein kleines Farbuniversum.

 

Ps: Schreibt mir gerne noch, welche Themen du dir zukünftig wünscht in die Kommentare. Was interessiert dich?

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