Kino Zauber
Schön, dass du da bist!
Eines der schönsten Dinge im Herbst und Winter ist es doch, wenn es draußen so richtig ungemütlich wird, sich mit Popcorn und einem leckeren Getränk ausgestattet in einen großen gemütlichen Kinosessel zu kuscheln und in eine ganz andere phantastische Welt einzutauchen. Plötzlich gibt es Hexen und Zauberer, Tiere können sprechen, Tassen laufen und Teller putzen sich selber. Phantastische und zauberhafte Dinge geschehen auf so einer großen Leinwand und wir vergessen alles um uns herum.
Nur was passiert, wenn auf einmal alle Kinos geschlossen sind? Na, dann werden wir selbst zur Filmemacherin und zum Filmemacher! Kinderleicht geht das mit dem Stop-Motion-Trick: alles was du brauchst ist eine phantastische, ja zauberhafte Geschichte - eine kleine Idee: „Was wäre wenn...? - und spannendes Material für Kulissen und Requisiten - die Fimausstattung - vielleicht kannst du sogar deine in der Fensterbank oder in dicken Büchern getrockneten Blätter nutzen. Spielzeug, Stempel oder Zeichnungen... all das kann zu deinen Schauspieler*innen werden.
Geh also zunächst einmal die Drehbücher in deinem Kopf durch und recherchiere spannende, lustige oder phantastische Geschichten. Ich bin sicher du hast ein Duzend solcher parat. Als nächstes gehst du auf Entdeckungsreise in deinem Zuhause: welche spannenden, interessanten Materialien lassen sich hier finden und wie könntest du diese in deinen Film einbinden? Veranstalte ein Casting mit deinen Fundstücken, was von all dem könnten deine Schauspieler*innen sein? Ist vielleicht ein Radiergummi aus deiner Schultasche ein noch unentdecktes Talent? Die Prinzessin aus dem Puppenhaus oder der Bagger aus dem Sandkasten draußen im Hof? Vielleicht ist auch die Möhre aus dem Kühlfach der nächste Moviestar oder deine Gummistiefel gewinnen den nächsten Oskar im Heimkino!
Sobald du alles beisammen hast, ist es Zeit sich um die technische Ausstattung zu kümmern. Du benötigst:
- ein Bildaufnahmegerät, am besten nimmst du ein Smartphone, eine digitale Kamera geht auch, mit ein paar Tricks funktioniert sogar eine analoge Kamera oder wenn du deinen Film zeichnest oder malst auch ein Scanner;
- für dein Bildaufnahmegerät benötigst du noch ein Stativ: es gibt viele verschiedenen zum Beispiel Dreibeinstative, solche mit Schwenkarm oder du baust dir selbst eins;
- außerdem benötigst du eine App für Stop-Motion-Filme, zum Beispiel 'Stop Motion Studio';
Zur Erstellung eines Stop-Motion-Films erstellst du nun im Folgenden für jede Bewegung, die du zeigen möchtest, ein Foto - die Kamera bewegt sich dabei nicht. Hintereinander abgespielt und mit Ton versehen wird daraus ein toller Film fürs Heimkino. Jetzt muss nur noch jemand Popcorn machen.
Ich erkläre dir nun, wie du mit einem Smartphone und der App 'Stop Motion Studio' einen Film erstellen kannst. Wir fangen ganz einfach an und lassen einen beliebigen Gegenstand von links nach rechts durch das Bild laufen.
1. Zunächst suchst du dir einen kleinen Gegenstand, ich nehme einen einfachen Bleistift, und eine gerade Unterlage, zum Beispiel einen Tisch, über welche sich dein Gegenstand bewegen soll.
2. Nun positionierst du die Smartphonekamera mit Hilfe des Stativs fest, sodass sie immer den gleichen Ausschnitt im Bild festhalten kann und sich nicht bewegt.
3. Öffne die App 'Stop Motion Studio' und das Kamera-Menü, indem du das Kreuz links im Bildschirm durch berühren aktivierst. Hier wählst du das Kamerasymbol oben rechts im Bild aus.
4. Du befindest dich nun direkt im Aufnahme-Menü. Sobald du den großen roten Auslöser am rechten Bildschirmrand drückst, entsteht das erste Bild der Serie. Positioniere also vor dem ersten Bild deinen Gegenstand so, dass nur ein klitze-kleiner Teil von diesem am linken Bildschirmrand zusehen ist. Du kannst dies mit Blick auf dem Monitor des Smartphones ganz leicht kontrollieren.
5. Aktiviere nun noch schnell das Raster über das Symbol unten links am Bildrand, auf diese Weise kannst du gut nachvollziehen, in welchem Bereich sich der Gegenstand bewegen wird. Ich orientiere mich an der unteren Linie, die von links nach rechts - also waagerecht - verläuft. Löse jetzt dein erstes Bild aus, indem du vorsichtig auf den roten Auslöser drückst.
6. Anschließend rückst du deinen Gegenstand ein kleines Stückchen weiter in das Bild, verschiebst ihn also vorsichtig nach rechts, und machst ein neues Foto. Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis der Gegenstand einmal komplett von links nach rechts durch deinen Bildschirm gelaufen ist und nicht mehr auf dem Monitor zusehen ist. Ich vermute, dass du etwa 8 bis 15 Bilder erstellen wirst.
Jetzt bist du bestimmt schon mächtig gespannt, wie dein kleiner Testfilm aussehen wird. Um diesen anschauen zu können berührst du den kleinen Pfeil oben rechts am Bildschirmrand. Auf diese Weise gelangst du wieder in das vorherige Menüfenster. Am unteren Bildschirmrand kannst du hier deine Bildserie sehen, wische alle Bilder nach rechts, so gelangst du zum ersten Bild der Serie. Berührst du nun den kleinen Startpfeil unten rechts am Bildrand, wird dein Film abgespielt. Bist du zufrieden? Dann gehst du noch einen Bildschirm-Menü zurück, indem du den kleinen Pfeil oben links aktivierst.
Du bist jetzt im Ausgangsmenü gelandet. Dein Film wird hier als Vorschau gezeigt. Drücke lange auf das Feld deines Films, um es zu aktivieren. Am oberen Bildschirmrand kannst du nun eine weitere Menüleiste entdecken. Hier wählst du das „Teilen“ Symbol aus, es ist das Zweite in der Reihe. Es öffnet sich ein „Pop-Up-Menü“ in welchem du „Teile Film“ auswählst. Im sich anschließend öffnenden „Pop-Up-Menü“ aktivierst du „Datei speichern“.
Es öffnet sich ein neues Fenster, in diesem kannst du deinem Film einen Namen geben. Nachdem du diesen Namen bestätigt hast, wird der Film in der Bildergalerie deines Smartphones angezeigt. Hab keine Angst, wenn zunächst eine Fehlermeldung erscheint, meiner Erfahrung nach wird der Film trotzdem gespeichert und du kannst ihn nun aus deiner Galerie heraus abspielen, teilen und verschicken.
Wusstest du, dass das menschliche Auge eine Bilderserie ab etwa 14 Bildern pro Sekunde als flüssige Bewegung wahrnehmen kann? Rechne dir doch einmal aus, wie viele Bilder du für eine Minute Stop-Motion-Film mit deiner Kamera erstellen musst, also für 60 Sekunden Film.
Mit der App 'Stop Motion Studio' kannst du übrigens auch selbst erstellte Töne einspielen oder auch schon fertige Musik hinzufügen. Du findest diese Funktion im Menü (3), welches vor der Aufnahmefuntion erscheint. Am linken Bildschirmrand kannst du hier das Mikrofonsymbol oder das Kreuz darunter wählen. Experimentiere ein bisschen mit der App, um dich spielerisch mit dieser vertraut zu machen. Ich bin gespannt, wie schnell du die Funktion „Blue Screen“ entdeckst, hier kannst du deine Schauspieler*innen zum Beispiel in einem Korallenriff schwimmen und tauchen lassen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Filme machen und schauen und würde mich riesig freuen, wenn du mir deine fertigen Kinofilme zeigst, indem du die Heimlichdrachen verlinkst: #heimlichdrachen und @die_heimlichdrachen
Gemeinsam forschen und zusammen wachsen:
Mein Traum ist es, dass wir hier zu einem Team kleiner künstlerischer Forscherinnen und Forscher zusammen wachsen. Gelingen kann das, indem ihr eure Ideen und Tipps für andere Kinder in die Kommentare schreibt. Dokumentiert eure Forschnugsprojekte einzeln, mit Freunden oder als Klasse mit Fotos und Videos und verlinkt sie mit #Heimlichdrachen auf Instagram, so können wir alle gemeinsam voneinander lernen und uns daran erfreuen. Wenn du dein Projekt mit @die_heimlichdrachen markierst, bekomme ich direkt eine Nachricht und kann den Beitrag schnell finden. Du kannst mir deine Bilder auch gerne über die persönlichen Nachrichten bei Instagram oder per Mail (DieHeimlichdrachen@gmx.de) schicken, damit ich sie für dich mit der Die Heimlichdrachen Community teile.
Ich freue mich schon auf die nächste künstlerische Aktivität mit dir!
Herzliche Grüße
deine Katharina
Tipp: Wenn du Spaß am Filmen und Fotografieren gefunden hast, gefallen dir
bestimmt auch diese Aktivitäten:
Stop-Motion-Zauber, Summm - bitte lächeln, Flugroute der Bienen - mit der Biene aus Ton in der Hand raus in die Natur, Als Farbsammler*in ein Stillleben gestalten, Tierischer Spaß im Laubhaufen.
Ps: Schreibt mir gerne noch, welche Themen du dir zukünftig wünscht in die Kommentare. Was interessiert dich?
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