Solanum tuberosum esculentum
Schön, dass du da bist!
„Solanum tuberosum esculentum.“ Bitte was? „Solanum tuberosum esculentum“ als ich vorsichtig meine Augen öffne, schaue ich in ein kleines freches grünes Gesicht ganz dicht vor mir. So dicht, dass die Nasenspitze dieses Gesichts fast schon mein Auge berühren kann. „Solanum tuberosum esculentum!“ wiederholt - diesmal etwas bestimmter.
Na, wer weckt mich da so früh? Na klar, Grinchi, der kleine grüne Künstler - oder sollte ich sagen, der kleine grüne Poltergeist? „Verhext du mich gerade?“ frage ich. Dabei befürchte ich schon, dass er wohl die ganze Nacht gepottert hat - also Harry Potter gelesen hat.
„Aber nein,“ amüsiert er sich, „das ist doch kein Zauberspruch. Wobei es schon witzig wäre, wenn du heute morgen als Kartoffel aufgewacht wärst...“ lacht der kleine Frühaufsteher.
Was Grinchi da nämlich so fasziniert wiederholt und was sich tatsächlich wie ein Zauberspruch anhört, ist in Wirklichkeit der wissenschaftliche Name von Pommes oder Fritten. Genauer gesagt, der wissenschaftlich Name von Kartoffeln. Solanum tuberosum esculentum - essbarer, knolliger Nachtschatten. Aus dem „essbaren, knolligen Nachtschatten“ wird in Streifen geschnitten und ordentlich frittiert Pommes Frites.
So früh am Morgen möchte ich allerdings noch nichts von Pommes wissen. Die Kartoffel aber bringt mich auf ein Idee: erinnerst du dich an meinen Wölkchenbaum gestern? Wie wäre es, heute einen solchen zu drucken? Das geht genau so leicht, wie mit dem Finger zu drucken - bei der Aktivität Spuren hinterlassen.
Du brauchst dafür:
- zwei kleine Kartoffeln,
- einen Tuschkasten, mit Borstenpinsel, Wasserbehälter und Tuch zum abtupfen und
- ein großes Blatt Papier, am besten deinen Zeichenblock.
Zuerst wird die Kartoffel für den Druck vorbereitet: dafür nehme ich ein kleines Küchenmesser und schneide eine der beiden Kartoffeln längs in der Mitte durch, sodass ich zwei ovale Hälften habe. Die zweite Kartoffel schneide ich in wenige dicke Scheiben, die ich noch gut mit den Fingern zum Drucken greifen kann. Wenn du selbst noch nicht mit Messern schneiden kannst oder darfst, dann bitte einen Erwachsenen dir kurz behilflich zu sein.
Nun suche dir wieder einen schönen Platz, an dem du gemütlich sitzen kannst, deinen Zeichenblock legst du auf einer festen Unterlage vor dich, zum Beispiel auf deinen Schreibtisch. Den Tuschkasten und den Wasserbehälter stellst du daneben. Achte darauf, dass der Wasserbehälter einen guten festen Stand hat und nicht umkippen kann. Rühre deine Tuschfarben wieder leicht schaumig. So lösen sich die Pigmente - die kleinen Farbteilchen - besonders gut. Deine Farben werden auf diese Weise deckender, also kräftiger, und leuchten mehr.
Jetzt kann es auch schon losgehen. Mein Wölkchenbaum bekommt eine hellgrüne Baumkrone. Mit dem Pinsel bestreichst du die frische Schnittfläche einer Kartoffelhälfte mit Farbe. Dann drückst du die farbige Kartoffelhälfte vorsichtig, wie einen Stempel, auf das Blatt Papier. Ich beginne die Baumkronen-Wolke in der oberen Hälfte meines Papiers. Einmal mit Farbe bestrichen, stemple ich direkt ein paar Mal auf meinem Blatt Papier, so erhalte ich verschiedene grüne Schattierungen: der erste Druck ist sehr farbintensiv, die folgenden werden immer blasser. Auf diese Weise sieht der Baum später plastischer aus. Er wirkt also echter, als ob ich ihn wirklich anfassen könnte, wie bei einem 3-D Effekt im Kino.
Sobald die Wölchenkrone fertig ist, also so viele Kartoffeldruck-Blätter hat, wie du es schön findest, ist der Stamm an der Reihe. Dazu benötigst du einen Borstenpinsel und einen Braunton deiner Wahl. Besonders einfach ist es, wenn du zunächst eine dünne Line brauner Farbe vom unteren Blattrand nach oben malst, bis die Linie die Wölkchenkrone berührt. Jetzt kommen ein paar Äste dazu: setze auf der Linie des Stamms, ein Stück vor ihrem oberen Ende, mit dem Pinsel erneut an. Wandere mit dem Pinsel wenige Zentimeter auf dieser Linie nach oben und ziehe die Linie dann seitlich nach oben zu einer neuen Stelle deiner Baumkrone. Auf diese Weise erhält dein Wölkchenbaum seine Äste.
Wann dein Baum fertig ist, entscheidest du ganz allein.
Auf diese Weise kannst du viele verschiedene Bäume drucken, in ganz unterschiedlichen Farben und Formen. Ist dein Papier groß genug, kannst du sogar einen ganzen Wald zu Papier bringen. Probiere auch einmal aus, zuerst eine Baumstamm zu malen und dann erst die Baumkrone zu drucken. Was verändert sich bei dieser Malweise?
Überlege doch einmal, womit man noch drucken könnte. Deinen Finger und die Kartoffel kennst du ja nun schon. Womit könnte es noch klappen? Eignet sich eine Zwiebel zum Drucken? Oder eine Möhre? Oder ... ... ... Probiere es doch einfach aus!
Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei.
Wenn du möchtest - und es deine Eltern erlauben - mache ein Foto von deinem Kartoffeldruckbaum und zeige ihn deinen Freunden und der Die Heimlichdrachen Community und mir auf Instagram. Hast du noch weitere Dinge gefunden, mit denen man gut drucken kann? Dann zeige sie gerne auf Instagram und gib anderen Kindern dadurch einen Tipp. Über den Hashtag #Heimlichdrachen können deine Fotos und Tipps leicht gefunden werden. Fügst du den Tag @die_heimlichdrachen hinzu, kann auch ich sie auf dem Die Heimlichdrachen Instagram Account im digitalen Content, z.B. den Stories, für dich zeigen.
Auf dem Die Heimlichdrachen Instagram Account habe ich dir außerdem wieder meine Fotos und Videos online gestellt.
Morgen findest du auf dem Die Heimlichdrachen Instagram Account, hier auf dem Blog und im Poscast bei Spotify und Anchor eine andere künstlerische Aktivität. Ich freue mich auf dich!
Herzliche Grüße
deine Katharina
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